Ein Gespräch über Hoffnung, Heilung und Engagement im Pflegebereich „Der Moment, als mir klar wurde, dass das, was ich erlebt habe, für immer Teil meines Lebens sein würde, kam erst viel später.“ Brigitte war nach einer schweren Krankheit dreimal im künstlichen Koma. Sie nennt es „Koma“, weil das Wort „Tiefschlaf“ zu sehr an den alltäglichen Schlaf erinnert. Ihre beiden Kinder waren noch klein, und sie und ihr Mann wollten ihnen keine Angst machen. In der ersten Komaphase erlebte Brigitte eine Nahtoderfahrung: „Ich war in einer anderen Dimension, umgeben von Unendlichkeit und intensiven Farben. Ich badete in Rosa und Gelb.“ Drei Tage lang war unklar, ob Brigitte überleben würde, bis die Ärzte endlich ein Zeichen der Hoffnung sahen. In ihrer zweiten Koma-Phase hatte sie Alpträume, im Traum kämpft sie ums Überleben: „Ich wurde entführt, flüchtete, musst Zwangsarbeit verrichten und sprang schließlich durch einen Rauchfang in ein Flugzeug, wie mit Superheldinnenkräften. Von Familie und Freunden unterstützt, fühlte sie sich trotzdem oft einsam im Krankenhaus: „Ich lag da, konnte nicht sprechen oder schreien und fühlte mich wie ein Baby, wenn jemand den Raum verließ, war die Einsamkeit sofort da.“ Brigitte kämpfte sich zurück ins Leben, Schritt für Schritt. Vom ersten Drehen, zum Sitzen bis hin zu Rückschlägen und Schmerzen. Aber jeder Fortschritt war ein Erfolg. Der Moment, als sie das erste Mal wieder in den Spiegel sah und ihren eigenen Körper berührte, war für sie ein zentraler Moment. Brigitte ist unendlich dankbar für die Pflege, die für sie mehr als nur eine mechanische Handlung war: „Pflege bedeutet Fürsorge und Zuwendung. Pflege kann heilen.“ Heute teilt Brigitte ihre Erfahrungen in Vorträgen und in ihrem Buch. Ihre unglaubliche Reise gibt uns allen Mut und Hoffnung.
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Foto: © Brigitte Guschlbauer
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